Baureihe 58 2-5 und 10-21

 

Kurzbeschreibung der Baureihe 58.2-5 und 10-21 (ehemals badische, preußische und württembergische G 12 und sächsische XIII H)

Die Baureihe entstand aus einer Lokomotivtype, welche die Firma Henschel für die Türkische Staatsbahn TCDD entwickelt hatte. Die preußische Staatsbahn übernahm die Konstruktion und beschaffte zwischen 1917 und 1921 insgesamt 1158 Lokomotiven. Die Länderbahnen in Baden beschafften 98 Maschinen, in Sachsen 62 und in Württemberg 43 Stück. Damit wurde die insgesamt 1346 Exemplare umfassende Baureihe faktisch zur ersten deutschen Einheitslokomotive. 

Die Lokomotiven erhielten bei der Übernahme durch die Reichsbahn die Betriebsnummern 58 201 - 58 318 (mit Lücken, ehemals badische Lokomotiven), 58 401 - 462 (ehemals sächsische Lokomotiven), 58 501 - 58 543 (ehemals württembergische Lokomotiven) und 58 1001 - 58 2143 (ehemals preußische Lokomotiven)

 

Verbleib nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangten noch 535 Maschinen zur späteren Deutsche Bundesbahn. Die Lokomotiven wurden jedoch bereits bis 1953 ausgemustert. Bei der Deutschen Reichsbahn im Osten Deutschlands konnten noch knapp 500 Lokomotiven in den Betriebsbestand übernommen werden (496 zum Stichtag am 1.Juli 1950).

Weitere 134 Maschinen verblieben in Polen und wurden von der PKP unter der Baureihenbezeichnung Ty 1 eingesetzt, in Bulgarien (Baureihe 13) verblieben 42, in Jugoslawien (Baureihe 36) rund 50 Lokomotiven und in Österreich (Baureihe 658) wurden nach dem Krieg noch sieben Exemplare gezählt. Auch in Luxemburg, Frankreich und der Tschechoslowakei kamen nach dem Krieg noch einzelne Examplare zum Einsatz.

 

Anzahl heute noch vorhandener Lokomotiven

Insgesamt sind noch sieben Lokomotiven erhalten, davon drei als Museumslokomotive in gepflegtem Zustand. Von diesem Trio ist eine Lokomotive betriebsfähig (58 311 der UEF). Die vier anderen Exemplare haben eine eher ungewisse Zukunft. 

(Stand September 2017)

 

Technische Daten der Baureihe 58 2-5 und 10-21

 Bauart  1'E h3
 Gattung  G 56.17
 Länge über Puffer  18.495 mm
 Höhe  4.550 mm
 Fester Achsstand  4.500 mm
 Gesamtachsstand  8.500 mm
 Dienstgewicht  95,7 t
 Achslast  16,7 t
 Höchstgeschwindigkeit  65 / 50 km/h (vorwärts / rückwärts)         
 Leistung  1.540 PSi
 Treibraddurchmesser  1.400 mm
 Laufraddurchmesser  1.000 mm (vorne)
 Steuerungsart  Heusinger
 Zylinderanzahl  3
 Zylinderdurchmesser  570 mm
 Kolbenhub  660 mm
 Kesselüberdruck  14 bar
 Anzahl der Heizrohre  190
 Anzahl der Rauchrohre  34
 Heizrohrlänge zwischen den Rohrwänden            4.800 mm
 Rostfläche  3,82 m2
 Überhitzerfläche  68,42 m2
 Verdampfungsheizfläche  190,85 m2
 Kohlenvorrat (Tender pr 3 T 20)  7 Tonnen
 Wasservorrat (Tender pr 3 T 20)  20 m3

 

Quellen im Internet:

Baureihe 58 in der freien Enzyklopädie Wikipedia

 

Quellen in den Printmedien:

Manfred Weisbrod und Horst Obermayer: Die Baureihe 58. Eisenbahn-Journal Sonderheft (Hermann Merker Verlag GmbH, Fürstenfeldbruck 1990, ISSN 0720-051X)

Manfred Weisbrod und Horst Obermayer: Die G 12-Familie - Baureihen 58 und 56. Eisenbahn-Journal Sonderheft (Verlagsgruppe Bahn GmbH, Fürstenfeldbruck 2002, ISBN 3-89610-103-X)

 

Erstellt am 23.09.2017, letzte Änderung am 14.07.2019

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