Baureihe 50
Kurzbeschreibung der Baureihe 50
Die Güterzuglokomotiven der Baureihe 50 zählen zu den bewährtesten Konstruktionen der Deutschen Reichsbahn. Am Ende der Dampflokzeit ist die Konstruktion zur Universalgattung geworden, die Dank der niedrigen Achslast auch auf Nebenbahnen eingesetzt werden konnte. Bis 1944 wurden 3141 Maschinen der Baureihe 50 von nahezu allen europäischen Lokomotivfabriken gebaut und den Lokomotiv-Nummern 50 001 bis 50 3171 (mit Lücken) zugeordnet.
Verbleib nach dem Zweiten Weltkrieg
Bei der DB wurden nach dem Krieg 2159 einsatzfähige Lokomotiven registriert, eine Bestandsaufnahme Mitte 1950 zählte 2425 Exemplare, davon waren zu diesem Zeitpunkt 77 Lokomotiven von der Ausbesserung zurückgestellt. Für 735 Lokomotiven rüstete die DB den Tender mit einer Zugführerkabine aus, eine kleinere Anzahl von Lokomotiven wurde mit einem Mischvorwärmer bestückt und insgesamt 31 Lokomotiven wurden mit Franco-Crosti-Anlagen ausgerüstet und anschließend als Reihe 50.40 geführt.
Die Deutsche Reichsbahn konnte nur noch 350 Exemplare der Baureihe in den Betriebsbestand aufnehmen. Davon ließ die DR zwischen 1958 und 1962 insgesamt 208 Lokomotiven umbauen und mit einem neu konstruierten Kessel mit Mischvorwärmer austatten. Diese rekonstruierten Lokomotiven wurden unter der Baureihe 50.35 zusammengefasst. Einige der umgebauten Lokomotiven wurden zusätzlich mit einer Ölhauptfeuerung ausgerüstet, diese wurden danach der Unterbaureihe 50.50 zugeordnet.
In Österreich fand die ÖBB fand 17 Maschinen vor, wovon einige wegen schweren Schäden ausgemustert wurden und an die SŽD abgegeben werden mussten. Insgesamt wurden 12 Lokomotiven in Österreich in Betrieb genommen.
Bei der Polnischen Staatsbahn (PKP) wurden 55 Lokomotiven unter der Baureihe Ty5 in Betrieb genommen.
Die rumänische Staatseisenbahn (CFR) ließ zwischen 1947 und 1959 282 Lokomotiven als BR 150 nachbauen.
Anzahl heute noch vorhandener Lokomotiven
Insgesamt sind noch 43 Lokomotiven erhalten (also nur etwa 1,30 % aller gebauten Lokomotiven), davon sind 25 als Museumslokomotive in mehr oder weniger gepflegtem Zustand erhalten. Von den museal erhaltenen Lokomotiven sind derzeit drei betriebsfähig (50 307, 50 1171 und 50 2988). Weiterhin existieren noch fünf Denkmallokomotiven. Die Erhaltung der restlichen 11 Lokomotiven ist nicht gesichert, meist handelt es sich um in Bulgarien abgestellte Maschinen, deren Existenz oder Zukunft unklar ist.
Entwicklung des musealen Bestands
Stichtag
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betriebsfähig
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rollfähig in Aufarbeitung
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rollfähig und vollständig erhalten, guter Zustand
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rollfähig und schlechter Zustand
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Denkmal
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Gesamt |
01.01.2016
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(2)
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(2)
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(27)
50 1446
50 1650
50 1724
50 1832
50 2404
50 2429
50 2613
50 2740
50 2838
50 3014
50 3031
50 3075
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(7)
50 1541
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(6)
50 2146
50 2652
50 2908
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(44)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2016: eine betriebsfähige Lokomotive weniger Ende des Jahres 2016 lief die Kesselfrist der 01 1066 ab
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01.01.2017
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(1)
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(4)
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(4)
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(0)
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(1)
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(10)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2017: keine
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01.01.2018
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(1)
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(4)
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(4)
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(0)
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(1)
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(10)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2018: Arbeiten zur Aufarbeitung der 01 1100 wurden eingestellt
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01.01.2019
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(1)
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(3)
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(5)
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(0)
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(1)
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(10)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2019: keine
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01.01.2020
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(1)
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(3)
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(5)
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(0)
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(1)
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(10)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2020: keine
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01.01.2021
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(1)
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(3)
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(5)
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(0)
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(1)
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(10)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2021: keine
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01.01.2022
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(1)
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(3)
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(5)
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(0)
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(1)
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(10)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2022: keine
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01.01.2023
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(1)
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(3)
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(5)
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(0)
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(1)
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(10)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2023: eine betriebsfähige Lokomotive mehr 01 1104 wurde im Juni 2023 wieder in Betrieb genommen
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01.01.2024
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(2)
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(2)
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(5)
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(0)
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(1)
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(10)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2024: eine betriebsfähige Lok mehr Im März 2024 wurde die Lok 50 2273* wieder in Betrieb genommen
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* 50 245 (eigentlich 50 3580), 50 307 (eigentlich 50 3564) und 50 2273 (eigentlich 50 3539): Lokomotiven der BR 5035. Wegen des Rückbaus und der Bezeichnungen unter der BR 50 (alt) erfasst.
Technische Daten der Baureihe 50
Bauart |
1'E h2 |
Gattung |
G 56.15 |
Länge über Puffer |
22.940 mm |
Höhe |
4.500 mm |
Fester Radstand |
3.300 mm |
Gesamtradstand |
9.200 mm |
Dienstgewicht |
86,9 t |
Achslast |
15,2 t |
Höchstgeschwindigkeit |
80 km/h (vorwärts und rückwärts) |
Leistung |
1.625 PSi |
Treibraddurchmesser |
1.400 mm |
Laufraddurchmesser |
850 mm |
Steuerungsart |
Heusinger mit Hängeeisen |
Zylinderanzahl |
2 |
Zylinderdurchmesser |
600 mm |
Kolbenhub |
660 mm |
Kesselüberdruck |
16 bar |
Anzahl der Heizrohre |
113 |
Anzahl der Rauchrohre |
35 |
Heizrohrlänge zwischen den Rohrwänden |
5.200 mm |
Rostfläche |
3,89 m2 |
Überhitzerfläche |
68,94 m2 |
Verdampfungsheizfläche |
177,83 m2 |
Quellen im Internet:
Baureihe 50 in der freien Enzyklopädie Wikipedia
Eine private Fotoseite zur Baureihe 50
Bauartunterschiede der Baureihe 50 im Bild
Daten und Typenskizze der Baureihe 50 auf der Internetseite der DGEG
Quellen in den Printmedien:
Jürgen U. Ebel, Hansjürgen Wenzel: Die Baureihe 50, Bd. 1 und 2. (EK Verlag, Freiburg 2007, ISBN 978-3-88255-545-5 und 978-3-88255-546-2)
Ulf Heitmann, Peter Melcher, Egbert von Steuber: Die Lokomotiven der Baureihe 50 und ihr Verbleib (Lokrundschau Verlag, Gülzow 2008, ISBN 978-3-931647-22)
Manfred Weisbrod, Horst J.Obermayer: Die Baureihe 50 (Eisenbahn Journal Sonderausgabe I/1997, Hermann Merker Verlag GmbH, Fürstenfeldbruck 1997)
Horst J.Obermayer: Die Baureihe 50, Eisenbahn Journal Special 2/2013 (Verlagsgruppe Bahn, Fürstenfeldbruck 2013, ISBN 978-3-89610-379-6)
Horst J.Obermayer, Manfred Weisbrod, Hans Wiegard: Die Baureihen 50, 52 und 42 (Verlagsgruppe Bahn, Fürstenfeldbruck 2018, ISBN 978-3-8375-2038-5)
Erstellt am 14.01.2012, letzte Änderung am 29.12.2020
© EMF 2012-01-14, Version 41